2024 - Auschwitz-Besuch der Gesamtschule Kevelaer: Erinnerung und Verantwortung

Die Schüler der Gesamtschule unternehmen eine Reise in die Vergangenheit, um ihren Horizont zu erweitern und ihre Erlebnisse in individuellen Projekte zu verarbeiten.

26 Schüler und Schülerinnen der Q1 + Q2 der Gesamtschule Kevelaer fahren vom 2. bis 6. Oktober 2024 auf eine Gedenkfahrt nach Auschwitz. Die anfallenden Reisekosten konnte durch diverse Institutionen, wie z.B. Bezirksregierung Düsseldorf, Sanddorf Stiftung, Stadt Kevelaer, Freimaurerisches Hilfswerk sowie die Gemeinde der katholischen Kirche Kevelaer fast komplett abgedeckt werden. Ihre Erfahrungen und Informationen werden sie in ihren Projekten verarbeiten. Sie  werden sich intensiv mit den unterschiedlichsten Themen auseinandersetzen und versuchen, eine emotionale Verbindung zu den damaligen Geschehnissen und den Opfern herzustellen. 

Für die viertägige Gedenkfahrt nach Auschwitz konnten sich die Schüler*innen im Rahmen eines freiwilligen Projekts entscheiden. Dies soll den Jugendlichen helfen, sich intensiv mit der Geschichte des Holocausts zu beschäftigen. Für viele ist es das erste Mal, dass sie einen so wichtigen und bedeutenden Ort aus der Zeit des Nationalsozialismus besuchen.

Vor der Reise arbeiten die Schüler und Schülerinnen an individuellen Projekten, die sie während des Besuchs vertiefen werden. Jeder wählt ein spezielles Thema aus, wie Jason Hübsch, Gabriel Venmanns und Nico Eskes die unterschiedliche Themen in einem Magazin zusammentragen. Ebenfalls wird eine kurz Dokumentation in Bild und Ton von Joshua Kotara, Emma Kirchesch und Luis Rosenstein erstellt. Zudem ist eine Homepage in Arbeit die alle Projekte aufzählt, erklärt und vereint: geleitet von Nathaniel Pusz und Niklas Fluemann. 

Dabei recherchieren sie nicht nur im Unterricht, sondern auch eigenständig in Büchern, Filmen, Mediatheken und Online-Ressourcen. Diese umfassende Vorbereitung ermöglicht es ihnen, während des Besuchs gezielt nach Informationen zu suchen und ihre Eindrücke einfließen zu lassen. 

Joshua Kotara berichtete noch: Die Arbeit am Skript war eine Herausforderung, weil die Betreiber des Museums, ein fertiges Skript, als Vorlage haben wollten. Aufgrund dessen geben sie eine Drehgenehmigung oder auch nicht.

Jason Hübsch hatte ebenfalls Anfangsschwierigkeiten: Beim Arbeiten an meinem Projekt habe ich schnell gemerkt, dass „Propaganda Arbeit in Auschwitz“ nicht umzusetzen ist. Aufgrund mangelnder Informationen musste ich umschwenken auf das Thema „Albert Günther Göring“. Dies ist der Bruder des Reichsinnenministers Hermann Göring, dessen Biographie komplett konträr zu der seines Bruders ist.  

Eine weitere Gruppe verarbeitet die Erfahrungen in einem Podcast, der den Schülerinnen und Schülern, der Gesamtschule Kevelaer, die Möglichkeit gibt, die Reise mitzuverfolgen. Auch über einen Instagram Account können die Mitschüler und Mitschülerinnen, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer aber auch andere Interessierte die Reise verfolgen. @gedenkfahrten.auschwitz_gekv

Während der Reise haben die Schüler und Schülerinnen die Gelegenheit, ihre recherchierten Themen vor Ort zu vertiefen und sich mit Experten und Zeitzeugen auszutauschen. Der direkte Kontakt zu den historischen Stätten und das Gespräch mit Menschen, die sich intensiv mit der Geschichte beschäftigt haben, erweitern ihr Verständnis und ihre Perspektiven.

Während der vier Tage vor Ort steht für die Schüler und Schülerinnen ein vielfältiges Programm auf dem Plan. In dem Ort Auschwitz befinden wir uns für zwei Nächte im Hotel. Neben der Besichtigung der Gedenkstätte Auschwitz I und  Auschwitz-Birkenau nehmen sie an Führungen teil, bei denen die Geschichte der Lager und das Leid der Opfer im Mittelpunkt steht. Darüber hinaus ist eine Stadtführung durch das Krakauer Ghetto geplant, sowie ein Gespräch mit einem Zeitzeugen, das den Jugendlichen die Möglichkeit gibt persönliche Geschichten und Erfahrungen direkt zu erfragen. Am 6.10. fliegen wir mit Eurowings wieder nach Hause. 

Das Ziel der Fahrt ist es, den Schülern und Schülerinnen nicht nur historisches Wissen mit auf den Weg zu geben, sondern auch eine emotionale Bindung zu den vielen Geschichten herzustellen. Zudem ist die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein wichtiger Aspekt um Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.